Blutbilder - Was kann mir das bringen?
Viele kennen das Problem: du gehst zum Arzt, lässt ein Blutbild erstellen, und wenige Tage später bekommst du die Ergebnisse – doch anstatt einer klaren Erklärung, was diese Werte bedeuten, gibt es oft nur ein kurzes „Alles in Ordnung“ oder vage Erklärungen. Tatsächlich verstehen viele Ärzte die Feinheiten eines Blutbildes selbst nicht vollständig. Aber keine Sorge – in diesem Artikel werde ich dir Schritt für Schritt zeigen, wie wir zusammen ein Blutbild erstellen können und welche Werte wirklich wichtig sind, um deine Gesundheit im Blick zu behalten und zu optimieren.
Um ein Verständnis zu bekommen, wie ein Blutbild aussehen könnte und welche Aufschlüsse es über den aktuellen Gesundheitszustand geben könnte, gehen wir im Folgenden ein sehr spezifisches, aber oft gefragtes Beispiel durch.
Ich habe einen “eingeschlafenen” oder “schlechten” Stoffwechsel, was kann ich denn dagegen tun?
1. Kleines Blutbild
Zunächst beginnen wir mit dem kleinen Blutbild. Dieser Wert gibt uns einen Einblick in die Zusammensetzung des Blutes im Hinblick auf die Differenzierung von z.B. roten-/weißen Blutkörperchen, Blutplättchen, Hämatokrit, usw., wodurch wir eventuelle Störungen der Blutbildung und Blutgerinnung erkennen können. Deuten die Parameter darauf hin, dass Entzündungen oder Infektionskrankheiten bestehen könnten, können wir durch ein großes Blutbild, auch Differenzialblutbild genannt, die Zusammensetzung der weißen Blutkörperchen weiter differenzieren, für uns ist aber lediglich interessant, ob die Blutzusammensetzung durch z.B. einen Eisenmangel, welchen wir ebenfalls durch den Ferritin Wert noch genauer bestimmen können, beeinträchtigt ist.
Zusätzlich zum Ferritin könnte man weitere Vitamine und Mineralstoffe, z.B. Vitamin B12, Folsäure, usw. testen, diese werden jedoch ohnehin von einem angemessen formulierten Multivitamin abgedeckt, weshalb ich mir das Geld sparen würde.
Wie du siehst, kann ein kleines, bzw. das große Blutbild lediglich einen Aufschluss über die Anzahl der verschiedenen Blutkörperchen geben, nichts anderes. Herz, Leber, Niere, Schilddrüse, Hormone - keiner dieser Parameter wird von diesem Test kontrolliert, sondern muss explizit separat gebucht und analysiert werden. Wenn dein Arzt dir also dazu rät ein großes Blutbild zu machen und keine weiteren Werte nennt: such dir einen neuen Arzt oder lass dich am besten direkt von mir beraten.
2. Schilddrüse
Als nächstes kommen wir zu einem der üblichen Verdächtigen - der Schilddrüse. Hier gibt es drei für uns relevante Werte, den TSH Wert, das freie T4 und das freie T3.
Der TSH Wert, thyroid-stimulating hormone, also schilddrüsenstimulierendes Hormon, wird in der Hirnanhangsdrüse gebildet, ins Blut abgegeben und wirkt an der Schilddrüse als das Signal für eine vermehrte Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4.
Dies ist meistens der einzige Wert, welcher von den Ärzten getestet wird, jedoch gibt er und lediglich einen Aufschluss darüber, wie aktiv die Schilddrüse ist, nicht wie viel aktive Hormone sie denn im Endeffekt auch bildet. So kann es sein, dass bei einem erhöhten Wert die Schilddrüse zwar am Limit arbeitet, aber nahezu keine Hormone produziert oder bei einem niedrigen Wert die Schilddrüse wenig arbeitet, aber vielleicht doch eine ausreichende Menge an Hormonen freisetzt. Somit müssen zwingend auch die zwei folgenden Werte getestet werden um sich über die aktuelle Stoffwechsellage im Klaren zu sein.
Das freie T4, L-Thyroxin, ist das hauptsächliche Hormon, welches die Schilddrüse produziert und ist das häufigste Medikament, welches bei einer Schilddrüsenunterfunktion verschrieben wird. Es ist jedoch nur zum geringen Maße stoffwechselaktiv und fungiert in erster Linie als ein Prodrug, das durch die Dejodierung erst in das eigentliche stoffwechselaktive Schilddrüsenhormon Triiodothyronin (T3) umgewandelt wird.
Das freie T3, Triiodothyronin, ist das in erster Linie stoffwechselaktive Schilddrüsenhormon mit einer knapp vierfach höheren Potenz als die Vorstufe L-Thyroxin. Wenn der TSH Wert im Normalbereich ist und auch das freie T4 im Lot ist, kann es trotzdem sein, dass der Körper nicht ausreichend T3 herstellen oder umwandeln kann. Es ist am ausschlaggebendsten ist es für unser Ziel, dass wir einen angemessen hohen T3 Wert anstreben, dafür müssen wir jedoch wissen, wie aktiv die Schilddrüse ist, wie viel T4 hergestellt wird und wie viel in T3 umgewandelt wird, um danach Schlüsse treffen zu können, wie wir dieses Problem angehen und optimieren.
3. Hormone
Als drittes kommen wir zu einem oft ignorierten und stark missverstandenem Thema - den Hormonen.
Ihr kennt das als Frau: egal was das Problem ist, dein Frauenarzt empfiehlt dir die Pille als Allheilmittel. Das erste Mal deine Tage bekommen? - Pille. Du bekommst deine Tage nicht mehr? - Pille. Du hast Akne? - Pille. Dein Stoffwechsel funktioniert nicht wie er sollte? - Pille. Sollte man nicht eventuell mal ein Blutbild erstellen, welches meine Hormone testet, bevor ich einfach blind welche nehme? - Nein.
Auch als Männer bleiben wir nicht davon verschont: sobald wir das Wort Hormone beim Arzt erwähnen, kommt die Moralpredigt. Ich kann mich noch an mein erstes Gespräch erinnern:
Arzt: “Wie, sie wollen ihre Hormone testen lassen? Wollen sie etwa Dopingmittel nehmen?”
Ich: “Nein, ich möchte nur meinen Testosteronspiegel bestimmen lassen.”
Arzt: “Testosteron? Wissen sie wie gefährlich das ist?”
Ich: “Ich will doch keins nehmen, ich möchte nur wissen wie viel mein Körper aktuell herstellt.”
Arzt: “Sie sind noch zu jung, das machen wir nicht.”
Seitdem spare ich mir den Weg zum Arzt und gehe direkt ins Labor, drücke der Empfangsdame meinen Zettel in die Hand, werde ohne eine Gegenfrage oder Moralpredigt eine Etage nach oben zum Frauenarzt geschickt, bekomme dort Blut abgenommen, die Ergebnisse und Rechnung von 300-400€ innerhalb von 1-2 Wochen privat nach hause zugeschickt und werte diese eigenständig zur Gesundheits- und Leistungsoptimierung aus.
Kommen wir nun zu den eigentlichen Werten. Ähnlich wie bei der Schilddrüse müssen wir, um unsere hormonelle Lage zu bestimmen, zwischen zwei Arten von Hormonen unterscheiden, Botenstoffe und die eigentlichen aktiven Hormone.
Das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH) sind Hormone, welche durch die Hirnanhangsdrüse freigesetzt werden und haben eine ähnliche Funktion wie ich es bereits für das TSH erläutert habe. LH ist der Botenstoff, welcher sowohl beim Mann als auch bei der Frau in den Gonaden die Herstellung und Freisetzung von Androgenen bzw. Östrogenen stimuliert, FSH ist der Botenstoff, welcher bei der Frau in den Gonaden die Follikelreifung; beim Mann die Spermatogenese stimuliert.
Schlussendlich kommen wir zu den zwei wichtigsten Sexualhormonen, Testosteron und Estrogen. Zwar sagt man im Volksmund, dass Testosteron das männliche und Estrogen das weibliche Sexualhormon ist, was auch stimmt, aber es wird oft ignoriert, dass sowohl Männer als auch Frauen beide Hormone herstellen und auch brauchen, lediglich in unterschiedlichen Mengen.
Testosteron wird beim Mann hauptsächlich in den Hoden gebildet und nur zu einem geringen Teil in den Nebennieren. Bei der Frau werden ebenfalls geringe Mengen in den Nebennieren gebildet und der Großteil in den Eierstöcken produziert. Es ist wichtig zu unterscheiden, wie hoch der Testosteronspiegel insgesamt im Blut ist und wie viel davon auch freies Testosteron ist, welches nicht an das SHBG (sex hormone binding globulin) gebunden ist.
Estrogen wird beim Mann zur geringen Menge im Hoden und der Nebennieren gebildet, aber hauptsächlich durch den Einfluss des Aromataseenzyms aus Testosteron umgewandelt. Bei der Frau wird Estrogen hauptsächlich in den Eierstöcken gebildet und auch in geringen Mengen in den Nebennieren und durch das Aromataseenzym aus Testosteron umgewandelt.
Viele Frauen haben das Problem, dass sie durch zu langes Diäten, zu wenig Fett, Mikronährstoffe usw. nahezu kein LH und FSH mehr herstellen, wodurch die Tage ausfallen und der Testosteron- und Estrogenspiegel gegen Null geht, was den Stoffwechsel lahmlegt und zu Haarausfall, Antriebslosigkeit, usw. führt.
4. Übersicht und Preise
Blutentnahme Vene - 2,33€
Kleines Blutbild - 3,50€
Ferritin - 14,57€
TSH - 14,57€
Freies T4 - 14,57€
Freies T3 - 14,57€
LH - 14,57€
FSH - 14,57€
Testosteron gesamt - 20,40€ (kann oft von Labor zu Labor abweichen, da normalerweise nicht zwischen gesamt und frei differenziert wird)
Testosteron frei - 20,40€ (kann oft von Labor zu Labor abweichen, da normalerweise nicht zwischen gesamt und frei differenziert wird)
Estradiol - 20,40€
Gesamte Kosten: schätzungsweise mit Versandkosten rund 160€
Dass ich diese Informationen und Erklärungen kostenlos preisgebe ist nicht selbstverständlich. Ich bin jedoch der Meinung, dass viele Menschen unterschätzen, wie viel man heutzutage testen kann und welche drastischen Ergebnisse wir dadurch erzielen können, indem wir ein passendes Blutbild erstellen und dies dann gemeinsam durch Ernährung, Nahrungsergänzung und Medikamente optimieren. Deswegen möchte ich dieses konkrete Beispiel jedem öffentlich zugänglich machen.
Dieser Artikel behandelt ein sehr spezifisches aber häufiges Beispiel eines Blutbildes, jedoch hat jeder andere Ziele, Probleme und Wünsche. Beispielsweise können wir Blutfettwerte, Leberwerte, Nierenwerte, Entzündungsmarker, Langzeitblutzucker und vieles mehr testen. Da dies sehr kostspielig und unübersichtlich werden kann, kannst mich sehr gern kontaktieren und wir erstellen dir ein individuelles Blutbild, welches du beim Labor einreichst und bezahlst.
Die Besprechung kannst du danach komplett vorurteilfrei und ohne eine Moralpredigt bei mir anstatt beim Hausarzt ab 25€ pro 15 Minuten buchen.
Ich hoffe ich konnte dir helfen und freue mich auf deine Nachricht.